Montag, 25. April 2016

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Der Spitzwegerich im Regen
Der Spitzwegerich gehört zu den am häufigsten vorkommenden Heilpflanzen, er begegnet euch wirklich überall. Auf Wiesen, am Wegesrand oder Böschungen ,sogar in den Städten hat er sich überall angesiedelt und wächst von Mai bis September um uns zu erfreuen.

Mit seinen Wirkstoffen Schleim-u.Bitterstoffen, Flavonoide,Kieselsäure und dem Glykosid Aucubin gehört er zur Gruppe der Schleimstoff und Gerbstoffpflanzen.
Seine Wirkung:   Reizmildernd
                         zusammenziehend
                         antibakteriell
                         abschwellend
                         wundheilungsfördernd

Das bedeutet für uns er ist nicht nur ein ausgezeichnetes Heilmittel für Hustenerkrankungen, sondern wir können ihn auch gut und schnell anwenden bei Schwellungen, Hautverletzungen und Insektenstichen u.ä.

Genau das zeichnet ihn aus, da er fast überall wächst haben wir ihn schnell und frisch bei der Hand.
Kleines Wundpflaster für unterwegs
Man kennt das doch..die ersten Sonnenstrahlen und alle Menschen sind wieder gesellig und strömen aus in die Natur...und Uuuups  man knickt auf der Wiese um und der Fuß schwillt an, man streift durch die Hecken und verletzt sich an Dornen oder eine der vielen Insekten (v.a auch Bienen) kommt uns zu Nahe und beglückt uns mit Ihrer Aufmerksamkeit ,ihrem Stich..    und Nu????
Ganz einfach...sammelt euch ein paar frische Spitzwegerichblätter und macht daraus einen Knoten (kein Scherz) und walgt oder knetet ihn in eurer Hand bis etwas Pflanzensaft austritt. Jetzt schnell damit auf die Wunde oder den Stich und einwirken lassen. Ihr könnt das ganze auch wiederholen und die Blätter dann als Umschlag aufliegen lassen. Ihr werdet sehen und spüren, daß Schwellung und Juckreiz gleich nachlassen und bald verschwinden, sogar der Schmerz läßt somit nach.
Gerade auch für Kinder die unterwegs beim spielen sind in der Natur ist das ein einfaches Beispiel um sich gleich selbst oder gegenseitig helfen zu können.
Also Ihr Großen, macht es vor und gebt es weiter..einfach und schnell.


Der Spitzwegerich ist aber mindestens genauso bekannt für seine vorzügliche Heilwirkung bei Husten und Bronchitis. Er hilft uns hier den Hustenreiz zu lindern und antibakteriell zu unterstützen.
Spitzwegerich gibt es in vielen Darreichungsformen. Ihr bekommt ihn als Frischpflanzenpreßsaft im Reformhaus(z.B von florabio) oder als Hustensirup (z.B von Kneipp) aber auch als Fertigarzneimittel zusammen mit anderen Hustenlösenden Pflanzen (z.B von Stada Brust-Husten-Tee)

Natürlich können wir uns aber unseren Hustensaft auch selber herstellen . Das geht schnell und einfach, man weiß was drin ist und kostet fast nichts.
Ihr braucht einfach ein sauberes Schraubglas , Zucker oder wer lieber mag Honig und c.a 2 Hände voll frische Spitzwegerichblätter und los geht`s

Hustensaft leicht gemacht

Füllt etwas Zucker in das Schraubglas und dann darauf c.a 1cm hoch klein geschnittene Spitzwegerichblätter.
Ihr könnt diese dann mit einem Holzstiel etwas zusammendrücken bevor ihr die nächste "Schicht"Zucker darüber gebt. So wie bei einer Lasagne wechselt ihr einfach immer ab,bis euer Glas voll ist. Als letztes sollte der Zucker sein.   Deckel gut verschließen und tataaa  Prima eigener Spitzwegerich-Hustensaft fertig.

einfach und so lecker

Nun könnt ihr ihn am besten draußen irgendwo im Garten c.a 30 cm tief in der Erde vergraben ( Markierung wie Stein wäre vorteilhaft) und diesen Erdkammersirup getrost der Mutter Erde für die nächsten Monate anvertrauen. Hier entsteht dann mit Hilfe der Fermentierung ein toller Hustensaft( Zur Not reicht aber auch ein dunkeles Plätzchen in der Speisekammer.) Im Herbst zu Beginn der ersten Erkältungszeit könnt ihr ihn euch dann wieder ins Haus holen und genießen.
Wie ihr seht auf dem Foto, habe ich bei meinem Sirup vom letzten Jahr, die Blätter drin gelassen. Schimmelt nicht und bleibt intensiv.
Schmeckt gut und riecht lecker.
Kinder mögen ihn eigentlich auch und man kann ihn auch prima im Tee trinken.
Da dieser Hustensaft nie erhitzt wurde, sind alle seine heilenden Wirkstoffe gut erhalten und wir können ihn guten Gewissens über den ganzen Herbst und Winter genießen.

Viel Spaß beim selber herstellen und natürlich auch beim suchen und finden. Lg eure Bernadett

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